Patienten wären laufend gezwungen, eine Zuzahlung zu leisten oder das Medikament zu wechseln

Der Preisüberwacher und die Krankenversicherer fordern vom Bundesrat ein verstärktes Tempo bei der Einführung eines Referenzpreissystems für Generika. Dabei wird von den Kassen nur noch der Preis des günstigsten Produkts vergütet. Hauptargument der Referenzpreis-Turbos: Generika seien viel zu teuer.

Aber Achtung! Die Einführung eines Referenzpreissystems hätte massive Folgen für unsere Gesundheit. Wir Patienten würden laufend entweder zum Medika- mentenwechsel oder zum Draufzahlen gezwungen wer- den. Ohne Zuzahlung in der Apotheke bekämen wir nicht mehr das Präparat, das wir kennen und dem wir vertrauen. Aus Ländern der EU wissen wir, dass durch Referenzpreise erzwungene Wechsel zu unerwünschten Wirkungen und zu einer beeinträchtigten Therapietreue führen. Schweizer Patienten, Ärzte und Apotheker würden dadurch ihrer Wahlfreiheit beraubt werden. Unsere Medikamentenauswahl würden dann Behörden oder Krankenkassen treffen. Diese haben leider nur den Fokus auf Kostensenkung, jedoch nicht auf Qualität und Versorgungssicherheit. Wichtige Notfallmedikamente und Medikamente mit verbesserter Form der Darreichung für Kinder und Senioren würde es dann in Zu- kunft nicht mehr wie selbstverständlich geben. Bei zu niedrigen Preisen könnten sich Hersteller gezwungen sehen, gewisse Produkte nicht mehr zu vertreiben.