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KOF-Bericht entlarvt Mär von den explodierenden Gesundheitskosten

Der soeben erschienene Bericht der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) widerspricht dem Narrativ der explodierenden Gesundheitskosten und benennt die Sicherstellung der Versorgung mit Medikamenten als eine der grössten Herausforderungen des Schweizer Gesundheitswesens.

Wachsende Gesundheitskosten Folge von vermehrtem Konsum 

Dem Bericht zufolge sind die Preise seit 2010 fast durchgängig gesunken und das stetige Wachstum der Gesundheitskosten ist dementsprechend keine Folge der Preisentwicklung, sondern ist dem vermehrten Konsum der Dienstleistungen im Gesundheitssektor geschuldet. Vor diesem Hintergrund zeugt die faktisch zeitgleich in den Medien erfolgte pauschale Attacke des Preisüberwachers auf die im internationalen Vergleich angeblich viel zu hohen Generikapreise von mangelnder Einsicht, Sach- und Detailkenntnis und gefährlicher Polemik. 

Unter Dauerbeschuss: Generika – Spargaranten und Säulen der Medikamentengrundversorgung

 Zugegebenermassen gibt es Generika die heute im Vergleich zum Ausland viel teurer sind. Das sind aber auch Produkte vieler Schweizer Hersteller anderer Branchen im Vergleich zu ihren Referenzprodukten im Ausland. Fakt ist aber auch, dass jährlich dank Generika und Biosimilars in der Schweiz über 700 Mio. CHF an Einsparungen erzielt werden – Tendenz steigend. Fakt ist aber auch, dass wir immer mehr Generika als kritische Medikamente der Grundversorgung im Tiefstpreis-Segment haben. Aufgrund des permanenten Drucks sind die Preise für Generika, die für die Medikamentengrundversorgung unerlässlich sind, auf ein absurd tiefes Niveau gefallen. Nur ein Beispiel – eine Packung Ibuprofen, Filmtabl 200 mg, Blist 30 Stk. kostet nur CHF 1.38 (Fabrikabgabepreis)! Würde der Forderung des Preisüberwachers nach einer Preissenkung um 50% Folge geleistet werden, dann würde sich der, in der OKP verrechnete Packungspreis um gerade mal um 75 Rappen von CHF 10.75 auf CHF 10.00 reduzieren (s. Abbildung).

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Jegliche wirtschaftliche Vernunft legt nahe, dass Hersteller in diesem Preisgefüge nicht profitabel arbeiten können. Preise unter 10.00 CHF (Fabrikabgabepreis) für eine Packung sind einfach nicht nachhaltig und führen dazu, dass ganze Medikamentenklassen vom Markt verschwinden. Die einfache Konsequenz ist, dass der Leistungserbringer auf teurere Alternativen ausweichen muss, was wiederum kostentreibend wirkt. Kann dieser Mechanismus tatsächlich im Sinne eines Preisüberwachers sein?

Preisüberwacher aufgepasst! Weitere Preissenkungen im Tiefpreissegment führen zu Mehrausgaben 

Ein ungebändigter Preisdruck auf Medikamente im Tiefpreissegment führt schlussendlich zu Mehrausgaben für das Gesundheitswesen, wenn nämlich auf teurere Medikamente ausgewichen werden muss – sofern es diese überhaupt gibt. Es erscheint deshalb seltsam, dass der Preisüberwacher als Bundestelle solche Forderungen stellt, wo zu gleicher Zeit von der Politik und vom Bund Lösungen gesucht werden, wie der kontinuierlichen Preiserosion und der damit verbundenen Versorgungsproblematik, entgegengewirkt werden kann. Wir sprechen hier die Umsetzung der differenzierten WZW-Prüfung an. Bei diesem Vorhaben geht es darum, einen transparenten und nachvollziehbaren Weg zu finden, wie der Ausdünnung der Medikamentenvielfalt im Tiefpreissegment, entgegnet werden kann. Leider gibt es auch in diesen Diskussionen Akteure, die sich mit dem Argument der Kostensteigerung querstellen. Das ist falsch – denn, wenn ein Medikament nicht mehr vorhanden ist, führt das in allen Fällen zu langwierigen und kostenintensiven Prozessen zur Identifikation von Alternativen. Nebst der Tatsache, dass die Alternativen in den meisten Fällen teurer sind, wird auch die Patientensicherheit aufs Spiel gesetzt.

 

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